Jason Phillips ist ein Möbeldesigner aus North Carolina, der seit zwei Jahrzehnten im Familienunternehmen Phillips Collection tätig ist. Phillips Collection entwirft organische, zeitgenössische Möbel und Skulpturen und arbeitet mit Kunsthandwerksbetrieben auf der ganzen Welt zusammen. Neben seiner Vollzeittätigkeit als Leiter des Vertriebs- und Marketingteams leitet Jason Phillips sein gleichnamiges Designunternehmen Jason Phillips Design, das für seine ausgefallenen Möbelkonzepte steht. Er hat einen Abschluss in Industriedesign von der University of Michigan. Er lernte seine Frau in der Schule kennen und hat zwei Jungen im Alter von 8 und 2 Jahren sowie einen Mini-Dackel namens Penny.
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Verwendete Modellierungssoftware: Rhino
Wie haben Sie mit der Erstellung von 3D-Grafiken begonnen und wie haben Sie KeyShot kennengelernt?
Spulen wir zurück ins Jahr 2005, als ich meinen Abschluss in Industriedesign machte. Wir wurden in Rhino geschult, und ich renderte in Flamingo. Mein Portfolio war nichts Besonderes, und ich kaufte mir Rhino-Schulungshandbücher, um mir alle Werkzeuge selbst beizubringen und mit talentierten Innenarchitekturstudenten in Kontakt zu treten, die mir beim Aufbau von Rendering-Studios helfen sollten. Damals bestand alles aus Beleuchtungsanlagen und langsamen Renderings, die die ganze Nacht dauerten! Wir hatten kein YouTube, was meine Fortbildung um den Faktor 10 verkürzt hätte. Spulen Sie vor ins Jahr 2015. Ich stolperte über tolle Renderings eines 3D-Künstlers, der KeyShot verwendete, und lud die Demo herunter. Ich erstellte sofort fotorealistische Renderings in einem Bruchteil der Zeit. Außerdem hat mich die Materialbibliothek umgehauen. Seitdem bin ich ein Fanboy und weiß, dass ich nur an der Oberfläche dessen kratze, was in KeyShot möglich ist.
Was sind einige Ihrer Lieblingsprojekte?
Meine Lieblingsprojekte lassen sich in zwei Kategorien einteilen: raffiniert und forschend. Bei Phillips Collection verbinde ich die lebendigen Kanten, die wiedergewonnenen Hölzer, mit denen wir arbeiten, mit klaren, minimalen Silhouetten und Rahmen. Ich denke dabei an Projekte wie Zorro, End Cuts, Prism und Mamut. Die Renderings sind klar und zeitgemäß. Diese Entwürfe sind kommerziell besser verwertbar und schaffen es manchmal in die Kollektion. Meine Erkundungsprojekte sind der wahre Ausdruck meiner Designermentalität. Projekte wie Quantum, Branch'd und Precipitation sind in Rhino entstanden - ich habe mit Algorithmen herumgespielt und bin an die Grenzen des Machbaren gegangen. Aber ist es nicht das, was wir uns als Künstler verdient haben zu tun? Diese Erkundungen fühlen sich an wie ich und wurden ohne die Absicht geschaffen, jemals produziert zu werden. Die Künstler, für die ich mich in den sozialen Medien interessiere, fallen in diese Kategorie der Entdecker. Dennoch habe ich großen Respekt vor denjenigen, die ihre Arbeit verwirklichen, auch wenn sie auf der sicheren Seite von Design und Technologie liegt.
Wie würden Sie Ihre Designphilosophie beschreiben?
Neuartiges Design. Ich möchte neue Werke schaffen, die es noch nie zuvor gegeben hat. Sie müssen schön und funktionell sein und den Betrachter zum Nachdenken anregen, wenn er das Werk sieht. Ich möchte, dass meine Entwürfe die Menschen überraschen und erfreuen. Unabhängig davon, wie ausgefallen mein Konzept ist, wenn die Formen ausgewogen sind, Liebe zum Detail zeigen und schön gestaltet sind, werden die Leute es ernst nehmen. Wenn ich über das Designhandwerk nachdenke, muss der praktische Nutzen in der realen Welt im Vordergrund stehen. Ich möchte Dinge sehen, bei denen mir die Kinnlade runterfällt, wenn ich an Kunst denke. Das kann eine gemeißelte Marmorskulptur sein, ein kolossales Ölgemälde oder vielleicht ein Werk, das auf den ersten Blick so einfach aussieht, aber vielschichtig ist, sobald man den Prozess versteht, den der Künstler durchlaufen hat, um zu diesem Punkt zu gelangen. Meine Arbeit spiegelt nicht die ganze Bandbreite der Kunst wider, die ich schätze. In der Möbelbranche sehe ich mir ständig Innenräume an. Ich entwerfe Komponenten für diese Räume, aber ich bewundere immer wieder die talentierten Architekten und Innenarchitekten der Welt, die Orte schaffen, die ich gerne besuchen und in mich aufnehmen möchte.
Wo in Ihrem Prozess verwenden Sie KeyShot?
KeyShot spielt eine Rolle in der Mitte und am Ende meines Entwurfsprozesses. Ich beginne immer mit einer Skizze oder direkt in Rhino, verfeinere ein Modell und bringe es in ein Arbeitsstadium, in dem ich es in KeyShot importieren kann. Nach einigem Hin und Her zwischen Rhino und KeyShot habe ich schließlich ein fertiges Modell, das mit Materialien verfeinert wird. Der nächste Schritt ist das Einrichten von studio und das Herumspielen mit den Einstellungen für Beleuchtung, Kamera und HDRI. Sobald ich alles so habe, wie es mir gefällt, richte ich eine Rendering-Warteschlange ein und lasse sie über Nacht ihre Arbeit tun. Ich bin erstaunt, wie schnell ich meine Konzepte mit fotorealistischen Ergebnissen umsetzen kann.
Was sind Ihre Lieblingswerkzeuge KeyShot ?
Ich liebe die Materialbibliothek. All die verschiedenen Materialien zu erforschen und Spaß beim Anwenden von Texturen zu haben, kann mein nächstes Design inspirieren. Möchte jemand Flaum? Ich liebe es auch, mit den Kameraeinstellungen zu spielen, insbesondere mit der Objektivlänge und der Schärfentiefe, wenn ich den Mut dazu habe. Ich bin farbenblind, nicht schrecklich, aber doch so sehr, dass Farbe meine Nemesis ist, aber ich habe schon in jungen Jahren gelernt, damit umzugehen. Ich habe meine anderen Sinne geschärft, da Farbe nie meine Stärke war, und ich habe eine echte Liebe zu Form und Komposition gefunden und versucht, dies in meinem Workflow zu fördern.
Woher nehmen Sie Ihre Inspiration?
Ich liebe es, Materialien zu feiern und zu sehen, wie sie miteinander verschmelzen. Bei Phillips Collection ist es unsere Kunst, raues Holz und Stein mit raffiniertem Metall und Glas zu verbinden. Ich lasse mich also von der Natur inspirieren. Eine geschnitzte Teakholzwurzel oder die Maserung von Onyx, und dann versuche ich, klare Formen zu finden, um sie auszugleichen. Gebürstete Messingrahmen oder getönte Glasplatten. Wenn ich ein hervorragendes Detail um mich herum sehe, kann das oft eine Idee auslösen. Die Ecke eines modernen Gebäudes oder die Art und Weise, wie sich ein Fluss um einen Felsbrocken schlängelt und welche Wellen er erzeugt. Schönheit ist überall um uns herum, und alles ist ziemlich mathematisch, selbst wenn es chaotisch aussieht. Ich finde unendlich viel Inspiration und habe meinen Verstand darauf trainiert, Designs zu extrapolieren. Nach zwei Jahrzehnten glaube ich, dass es meine Superkraft ist, Ideen dreidimensional zum Leben zu erwecken und dabei auf Schnelligkeit und Produzierbarkeit zu achten.
Welchen Rat würden Sie Fotografen geben, die in die 3D-Visualisierung einsteigen möchten?
YouTube ist eine unglaubliche Ressource für jeden, der in die 3D-Visualisierung einsteigen möchte. Ich wünschte, ich hätte Zugang dazu gehabt, als ich meine Designkarriere begann. Es gibt unglaubliche Talente, die offen über ihren Prozess, ihre Schwierigkeiten und darüber berichten, was sie gerne gewusst hätten und was für sie gut funktioniert hat. Ein paar Stunden auf YouTube helfen bei der Beantwortung von Fragen und machen hoffentlich Lust auf die nächsten Schritte. Ich habe mit unglaublichen Designern zusammengearbeitet, die atemberaubende 3D-Renderings ohne jegliche 3D-Modellierungserfahrung erstellen können. Sie müssen also kein CAD-Experte sein, um mit KeyShot loszulegen. Sie können bereits vorhandene Modelle herunterladen und noch heute loslegen, buchstäblich. Ich denke, dass es für jeden Designer hilfreich ist, ein grundlegendes Verständnis für die Werkzeuge zu haben, die seinen Arbeitsablauf umgeben - auch wenn er sie nicht direkt verwendet.
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